Berichte von 08/2020

21August
2020

Back at it again

Hallo liebe Blogleser! Ihr habt euch bestimmt gefragt, warum nun einen Monat lang kein neuer Eintrag hier erschienen ist. Der Grund ist einfach: Ich war mehrmals im Urlaub und nebenbei auch noch auf Wohnungssuche in Dresden. Und irgendwie hatte ich auch nicht viel Motivation, mich jede Woche hinzusetzen und einen informativen und humorvollen Eintrag zu schreiben. Diese Motivation ist nun aber wieder da, was nicht zuletzt daran liegt, dass das Fall Semester in Reno wieder anfängt und mich das irgendwie ein wenig ansport, wieder ein bisschen zu schreiben. Aber vor allem gibt es auch allgemein einiges zu erzählen über alles was seit meinem letzten Eintrag so passiert ist. Lasst uns reinstarten!

Zuallererst will ich kurz über Nina sprechen. Sie ist die Studentin, die in diesem Fall Semester eigentlich hätte nach Reno fahren sollen bevor alles anders lief und J1-Visa ausgesetzt wurden. Das dachte ich jedenfalls. Denn wie aus dem Nichts hat sich das in den letzten Wochen alles geändert und seit ein paar Tagen weilt sie bereits in Reno. Sie muss zwar die ersten Tage in Quarantäne und fast alle Univeranstaltungen sind nur online aber immerhin, sie hat ein Visum bekommen, sich schnell dafür entschieden zu fliegen, hat eine Unterkunft bekommen und sitzt nun in Reno. Das tue ich nicht und daher ist sie an sich schon mal zu beneiden. :D Der Hauptgrund warum ich diesen Absatz allerdings schreibe, ist weil auch sie einen Blog führt, zu dem sie offenbar durch meinen Blog inspiriert wurde! Da sie mich netterweise in ihrem Blog verlinkt hat, will ich den Gefallen erwidern und an dieser Stelle auch auf ihren Blog hinweisen, den ich nur wärmstens empfehlen kann: https://nevadaventure.blogspot.com/ Schon jetzt habe ich ein bisschen Fernweh wenn ich ihr Abenteuer so mitverfolge. Da kann man gut in Erinnerungen schwelgen! Und wenn ich die Gestaltung des Blogs so anschaue, wird mir klar, dass ich mich hier ein bisschen habe gehen lassen... aber gut, anderes Thema. Ich wünsche Nina auf jeden Fall, dass sie trotz der außergewöhnlichen Umstände ein tolles Semester in Reno erleben kann! Auch wenn wir uns nicht persönlich kennen, so ist es auf jeden Fall interessant zu sehen, wie jemand anders Reno und die UNR auf seine Weise erlebt. Ich werde auf jeden Fall dabeibleiben.

Speaking of "außergewöhnliche Umstände". Leider hat sich die Corona-Situation (wie man den Nachrichten unschwer entnehmen konnte) in den USA seit meinem letzten Post nicht wirklich verbessert. Wobei naja, für Nevada war der 15. Juli der Tag mit den meisten Neuinfektionen pro Tag überhaupt. Da waren es nämlich 1447. So viele haben wir aktuell im ganzen Land! Die aktuellen Zahlen aus Nevada liegen meist zwischen 500 und 900 Neuinfektionen pro Tag. Immer noch sehr hoch. Und spannenderweise meldet die UNR nun auch, wenn sich ein Student oder ein Mitarbeiter mit COVID-19 infiziert hat. Stand heute haben sich insgesamt 39 Studenten und Mitarbeiter der UNR mit dem Virus infiziert. Viele sind mittlerweile schon wieder genesen, aber es ist dennoch erstaunlich. Als ich damals die USA vorzeitig verlassen habe, gab es in ganz Reno vielleicht 20 Fälle und keinen einzigen in der Studentenschaft. Das kam alles erst jetzt in den letzten Monaten. Und trotzdem soll die Uni wieder in einen Hybrid-Präsenzbetrieb gehen? Irgendwie finde ich das nicht ganz fair. Aber ich verstehe es auch irgendwo. Leider liegt es auch ein bisschen daran, dass die Unis sich viel über Meal Plans, Housing, Bücher und andere Gebühren finanzieren. Das wollen die halt irgendwie wieder reinbekommen. Schwer, da einen Mittelweg zu finden. Man kann nur hoffen, dass alles gut geht!

Interessante Updates gibt es auch von meinen internationalen Kollegen, einige davon auch direkt verbunden mit der UNR. Daniel, der als einziger die ganze Zeit in Reno ist, hat die ganze Zeit mit dem Cross-Country-Team trainiert und ist gefühlt jeden Tag eine Runde um den Lake Tahoe gelaufen. Nur um dann vor ein paar Tagen zu erfahren, dass die gesamte Cross-Country-Saison für das Fall Semester abgesagt wird. Das war für ihn schon wirklich niederschmetternd. Ich frage mich zwar, warum gerade Langstreckenlauf (ist das nicht recht sicher wenn es um Corona geht?), aber komplett überrascht hat mich diese Neuigkeit auch nicht. Es wird sowieso gerade diskutiert, ob man nicht die gesamte Collegesport-Saison absagt. Da gibt es aktuell ein paar Ligen, die schon alles abgesagt haben, manche, die auf jeden Fall alles abhalten wollen und dazwischen steht irgendwo die Mountain West Conference (zu der Nevada gehört) und weiß nicht, welche Sportart sie nun absagen sollen oder nicht. Man muss halt immer auch die Studenten- und die Business-Seite hinter all dem sehen. Sport ist für Colleges ja eine der Haupteinnahmequellen. Naja, schauen wir mal, wie sich das noch entwickelt. Leichtathletik ist aktuell noch nicht abgesagt, aber dennoch hat sich zumindest Ema erstmal dazu entschieden, dieses Jahr nicht mehr nach Reno zurückzufliegen. Sie will einfach ein Semester Pause machen. Wenn das möglich ist, warum nicht? Sie war jedenfalls in den letzten Tagen erstmal auf einem Segelurlaub in der Adria und auf einem Konzert von Francesco Gabbani(!). Gibt bestimmt schlimmeres. Von den anderen weiß ich gar nicht so viel. Reggy will sich erstmal eine Auszeit von ihrer Backtätigkeit nehmen, Joaquin kann in Chile zumindest unter der Woche wieder vor die Tür und Kiki ist die ganze Zeit raften auf dem American River. Tja, und dann gibt es noch Peter. Wie angekündigt wollte er ja ab Juli seinen Wehrdienst in Südkorea ableisten. Und das tut er nun auch. Einen Tag vorher sahen wir auf Instagram ein Live-Video aus einem Friseursalon, wo ihm gnadenlos die Haare abrasiert wurden. Noch ein paar letzte wohlwollende Wünsche und schon kurze Zeit später erreichte uns ein Bild von ihm in Uniform in einer großen Gruppe Rekruten. Ein Freund von ihm führt während seiner Abwesenheit seine Social Media Accounts weiter. Dieser forderte uns auch auf, ihm eine Nachricht für Peter zu schreiben, die er ihm dann per Post weiterleitet (von außerhalb Koreas ist das offenbar nicht so einfach). So geht das für ihn nun bis März 2022. Ich wünsche ihm auf jeden Fall alles erdenklich Gute um diese Zeit zu überstehen. Ich werde ihm bestimmt bald mal schreiben.

Das war's erstmal wieder von mir. Ich habe es leider in der ganzen Zeit nicht geschafft, direkt mit meinen Leuten aus der Reno-Zeit zu skypen, aber das werden wir bestimmt bald nachholen. Ich fange schon langsam an, sie zu vermissen, auch wenn es nur um ein paar Stunden auf einem Computerbildschirm geht. Außerdem wird die kommende Zeit allgemein wieder etwas spannend, da ja am 24. das Fall Semester an der UNR startet. Auch wenn ich nicht mehr mit dabei bin, schaue ich schon gespannt darauf, wie das alles nun in Corona-Zeiten so abläuft. Ein bisschen Wehmut ist natürlich auch dabei, aber das ist ja normal. Und vor allem habe ich ja jetzt auch eine andere Quelle, die mir das Geschehen in Reno näherbringt und dank der ich wieder in Erinnerungen schwelgen kann. Wer weiß, was das Semester so alles mit sich bringt? Und wer weiß vor allem was mein Semester hier in Deutschland so alles mit sich bringt? Wir werden sehen. Jedenfalls tut es gut, wieder zurück auf dem Blog zu sein! Liebe Grüße an alle meine treuen (und neuen) Leser!

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