17Februar
2020

Der unproduktivste Tag überhaupt

Noch nie habe ich mich an einem Tag so konstant müde gefühlt wie an diesem Tag. Das hing damit zusammen, dass wir nach unserem Trip spät schlafen gegangen sind und auch sonst nichts weiter lief. Hauptauslöser war aber Steve. Steve ist einer der drei Kater von Kiki's Familie. Er verbrachte die Nacht mit einigen von uns unten im Keller. Und offenbar konnte er nicht wirklich schlafen, weswegen er nachts über jeden von uns drüberstieg. Mein weiches Sofa mochte er wohl am meisten, denn er erschreckte mich so oft, dass ich am Stück wohl nur maximal zwei Stunden geschlafen habe. Ich habe nichts gegen Katzen und er hätte auch gerne neben mir schlafen können, aber sobald ich mich bewegte, bewegte er sich auch, stand auf und suchte sich ein anderes Plätzchen irgendwo auf mir oder neben mir. Naja, ich stand es durch. Komplett müde wurden wir in der Früh mit Frühstück überrascht, das Kiki's Mutter gemacht hatte. In Kalifornien ist heute kein Feiertag, weswegen sie eigentlich arbeiten müsste - sie kündigte aber vor kurzem ihren Job und ihr neuer beginnt erst in zwei Wochen. So freute sie sich, dass was los ist und bewirtete uns wo sie nur konnte. Auch eine Familienfreundin war da, die mit mir und Diana über Deutschland sprach und von ihrem Besuch 1990 in Berlin erzählte. Spannende Zeit würde ich sagen! Im Laufe des Morgens wollte Kiki, dass wir uns "The Princess Bride" ansehen, was wohl ein Klassiker in Amerika ist. Noch nie davon gehört. Es ist eine Art Märchenerzählung aber mit einer ganz sonderbaren Komik. Hab sowas noch nie gesehen. Wir schauten uns den Film in ausklappbaren Sitzen an, was ein Fehler war, denn so schliefen die meisten zwischendurch ein. Auch ich sah den Mittelteil nicht. Am Ende wurden wir dann aber gleich wieder von Kiki's Mutter mit improvisiertem mexikanischen Essen versorgt und Reggy backte daraufhin als Dank dafür nochmal eine Ladung ihrer Cookies.

Wir waren zu viele für Kiki's Auto, daher mussten wir auf Brooke warten, die heute auch nach Reno fuhr und einige von uns aufgabelte. Es war etwa 15 Uhr als sie kam und auch Kiki machte sich fahrbereit. Und so ging es wieder das Gebirge hinauf nach Nevada. Diesmal gottseidank bei strahlendem Sonnenschein und flüssigem Verkehr (nicht so auf der Gegenfahrbahn, die Wochenend-Rückkehrer aus Tahoe mussten Geduld mitbringen). Die Fahrt verlief ruhig und am Ende kamen wir geplättet an der Sierra Hall an. Ich legte mich erstmal für eine Stunde hin, ging dann mit den anderen Essen, wo wir auf Aurora, Ema, Olaia und Rayven trafen, die uns ausfragten wie es war. Ich war fast ein bisschen froh, dass ich etwas weiter weg von ihnen saß, so musste ich nicht allzu viel reden. Heute war echt nicht mein Tag. Im Konferenzraum ging es dann ähnlich weiter. Ich hatte mir viel vorgenommen, schaffte es am Ende aber nur, die paar Caches zu loggen, die ich die Woche über gefunden hatte und sonst nichts. Ich laberte noch ein wenig, vor allem mit Aurora und Ema über die USA, ob wir es hier mögen und über unsere eigenen Länder. Wenigstens das war produktiv. Um 0 Uhr gingen wir dann endgültig auf unsere Zimmer, wo ich mit Peter noch schnell das Wasser unserer Fische wechselte und dann ins Bett ging. Naja, so bleibt hoffentlich mehr Kraft für den Rest der Woche. Die werde ich sicherlich brauchen!

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Musikempfehlung des Tages: Lit - My Own Worst Enemy