14Februar
2021

Der Vergleich hinkt

What's up, meine treuen Blogleser! Ich habe schon lang nichts mehr von mir hören lassen. Zeit, das mal zu ändern.

Der Grund für diese, wieder mal viel zu lange Pause, war wohl, dass ich mit zu vielen anderen Dingen beschäftigt war. Mittlerweile stehe ich nur wenige Tage vor dem offiziellen Start meiner Masterarbeit, die mich die nächsten 5 Monate begleiten wird - ach was, die die nächsten 5 Monate bis zum Limit ausfüllen wird. Das sind wie ich finde nicht unbedingt schöne Aussichten, aber irgendwie bin ich auch froh, dass es jetzt endlich losgeht. Noch mehr Zeit vertrödeln will ich eigentlich nicht mehr. Dennoch wird es absolut stressig und die Erwartungen sind hoch. Gestern hatte ich schon einen kleinen Nervenzusammenbruch, weil etwas was ich nicht kontrollieren kann nicht funktioniert. Das sagt wohl alles. Dazu kommt noch die anhaltende Pandemie, die über allem liegt und der wir bestimmt noch viel zu lange ausgeliefert sind, dank der inkonsequenten und schlecht ausgearbeiteten Strategie der Bundesregierung. Da könnte man jetzt einen ganzen Blogeintrag separat schreiben, aber ich lasse das mal. Corona begegnet uns eh schon genug im Alltag. Aber ist wirklich alles so düster? Keineswegs! Zum Einen habe ich eine Zusage bekommen für etwas, auf das ich mich super freue und das mir ein bisschen als Motivation dient, in den nächsten 5 Monaten durchzuhalten. Das möchte ich aber in einem zukünftigen Eintrag noch einmal ausführlicher beleuchten, daher will ich jetzt erstmal noch nichts dazu sagen. Zum Anderen hatte ich in den letzten Wochen viele nette Gespräche mit Freunden (ja, auch denen aus den USA) und es gab sogar ein physisches Wiedersehen. Ich habe mich nämlich zum Super Bowl vor einer Woche mit Diana und ihrem Freund getroffen. Corona-technisch war das erlaubt und nachdem meine persönlichen Bedenken durch den niedrigen Inzidenzwert in Dresden beseitigt waren, war ich total happy, mal wieder irgendjemanden physisch zu treffen. Es war ein netter Abend, bei dem zwar das eigentliche Spiel total langweilig war (die Kansas City Chiefs hatten nicht den Hauch einer Chance gegen die Tampa Bay Buccaneers mit dem GOAT Tom Brady), es sonst aber sehr spaßig und gemütlich einher ging. Natürlich schwelgten wir auch ein wenig in Erinnerungen an unseren letzten Super Bowl, den wir zusammen in Kiki's Haus mit ihrer Familie schauen durften (hier geht's nochmal zum entsprechenden Blogeintrag) und an so manch andere Erlebnisse in unserer Reno-Zeit. Ich hatte sogar noch meine halbleere Packung Sour Patch Kids Watermelon dabei, die ich damals am Tag vor unserer Abreise im Walgreens gekauft hatte und bei denen ich es immer noch nicht übers Herz gebracht habe, sie ganz aufzuessen. Auch sonst legten sich Diana und ihr Freund richtig ins Zeug und machten Hot Dogs, Wings und einen Nachoteller - mal besser mal schlechter. :D Ein wahrhaft gelungener Abend der einem eine kurze Flucht vor der Realität ermöglichte. Tja und sonst, gibt's nicht viel mehr zu erzählen. Biden ist jetzt Präsident, Trump wird nicht impeacht und meine Heimatregion um den Landkreis Wunsiedel herum ist bundesweit in den Nachrichten wegen unserer Inzidenzwerte. Wow. Gerade heute hatte ich jedoch etwas gelesen, was mich im Endeffekt auch dazu bewegt hat, wieder mal einen Blogeintrag zu schreiben...

Ich wollte mich gerade an die Arbeit machen, etwas für meine Masterarbeit zu schreiben, da stellte ich fest, dass ja heute Valentinstag ist. Für mich ist das eigentlich nichts großes, aber ich musste sofort daran zurückdenken, wie wir das letztes Jahr zelebriert hatten. Das veranlasste mich dazu, den Blogeintrag vom 14.02. letztes Jahr nochmal zu lesen. Ich finde, dieser Eintrag war im Nachhinein einer der stärksten von allen, da er gut geschrieben ist, mit wenig grammatikalischen Fehlern und guter Wortwahl. Und weil er sich nicht immer nur auf meinen Tagesablauf bezieht, sondern eigentlich genau das Gefühl wiedergibt, das ich bei so vielen anderen Einträgen immer versucht habe zu beschreiben, es aber nie so richtig geschafft habe. Eigentlich ist dieser Blogeintrag eine Liebeserklärung an die USA bzw. an das dortige College-Leben und das Lebensgefühl allgemein. Und somit passt das auch wieder total gut zum Valentinstag! Es löst wirklich etwas in mir aus, solche Zeilen von damals nochmal zu lesen. Vorzeitiger Abbruch hin oder her, der Gedanke, dass diese Zeit vermutlich nie wieder zurückkommen wird, ist manchmal schon nicht einfach. Und ich denke da nicht an die vielen Erlebnisse die ich in Reno mit meinen Freunden hatte, sondern eher um das allgemeine Gefühl der Zufriedenheit, des "Hier-fühle-ich-mich-bedingunglos-wohl". Das ist das Gefühl, wenn ich beim Stundenwechsel alleine über den Campus schlendere und das Treiben genieße. Das Gefühl, wenn ich im Burgerladen ein Dr. Pepper bestelle. Das Gefühl, wenn ich auf dem Beifahrersitz eines Pick-Up-Trucks Platz nehme, nachdem ich meine Tasche hinten auf die Ladefläche geworfen habe. Wenn man selbst an solchen kleinen, normalen Dingen auf einmal richtig echte Freude hat, dann wird einem klar, dass man irgendwie am richtigen Ort ist. Natürlich setze ich das immer wieder in Perspektive. Ich befand mich in meinem Auslandssemester, was an sich eine besondere und vor allem temporäre Zeit ist. Ich musste mich um nicht vieles selbst kümmern, bzw. hatte keine finanziellen oder persönlichen Sorgen. Ich hatte außerdem stets Rückhalt von tollen Leuten, die ich unter anderen Umständen vielleicht nie getroffen hätte. Das ist mir alles bewusst. Dennoch kann ich dieses Alltagsgefühl nicht einfach übergehen. Ich bin noch immer so ein bisschen auf der Suche danach, ob das Ganze auch wirklich komplett an die USA gebunden ist, oder ob es andere Gründe hat, d.h. ob ich eine solch positive Grundeinstellung auch unter anderen Gegebenheiten entwickeln kann. Wir werden sehen. Das Leben hält bestimmt noch viele Überraschungen bereit. Und wer weiß, wo es mich als nächstes hinverschlägt? Eins ist allerdings klar: Der Valentinstag 2021 kann auf keinen Fall mit dem Valentinstag 2020 mithalten. Jeglicher Vergleich der beiden würde gewaltig hinken! Hier nochmal der Eintrag von vor einem Jahr.

Bis zum nächsten Mal und bleibt wie immer gesund! Gerade in vermeindlich besseren Zeiten ist nochmal besondere Vorsicht geboten, damit wir nicht wie ein JoJo von Lockdown zu Lockdown hüpfen. :)

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Musikempfehlung des Tages: Whitney - Valleys (My Love)