24März
2020

Go Pack

Diesen Blogeintrag habe ich nachträglich am 6.1. verfasst. Ja, ich weiß das ist ein bisschen spät, aber alle unvollständigen Blogeinträge müssen eben irgendwann vervollständigt werden und da gilt besser spät als nie! Auch wenn ich mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern kann, gibt es dennoch vieles was ich von diesem (leider letzten ganzen) Tag noch weiß. Und das will ich euch nicht vorenthalten. Hier kommt der Eintrag:

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Das sollte er also sein, mein letzter kompletter Tag in den USA, der 24. März. Wer hätte das gedacht? Und ironischerweise begann er ganz normal mit einer Vorlesung. Denn auch meine Kurse gehen ja weiter und Dienstag um 9 Uhr ist immer Climatology mit Dr. Lewis. Ich quälte mich also aus dem Bett und schlug meinen Laptop auf. Ich navigierte mich durch WebCampus und die Mails, die im Vorfeld rumgeschickt worden waren, fand einen Link und wählte mich zum ersten Mal in Zoom ein. Was später bestimmt ganz normal werden wird, war heute noch etwas sonderbar. Auch für alle anderen. Dr. Lewis versuchte sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden und die anderen Kursteilnehmer hatten meist, wie ich auch, ihre Kameras ausgeschaltet und es gab nur einige wenige die ab und zu sprachen. Eigentlich waren das nur Jeremy und Justice, manchmal auch Antoinette und Destiny - die Leute, die sowieso immer redeten. Ansonsten lief die Stunde erstaunlich professionell ab. Es ging um Atmosphärenschichten. Dr. Lewis hatte ihre Powerpoint auf der einen Seite geöffnet und auf der anderen schrieb sie in ein Word-Dokument alles das, was sie sonst an die Tafel schreiben würde. Es funktionierte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das in Deutschland nicht so schnell klappen würde. Digitalisierung können die Amerikaner. Zwischendurch kam übrigens Diana rein, weil sie sich meinen Fön leihen wollte. Ist manchmal auch ganz praktisch, so eine digitale Vorlesung. Ich bekam währenddessen auch mit, dass Aurora wohl in San Francisco stecken geblieben ist. Der Flughafen in Paraguay wurde geschlossen und ihr Flug annuliert. Zufälligerweise hat sie offenbar eine Gastfamilie von einem früheren Aufenthalt in den USA, die genau dort in der Bay Area wohnt und bei der sie jetzt erstmal bleiben kann. So viel Glück muss man erstmal haben. Aurora ist also schon Opfer der Reisebeschränkungen geworden. Wie soll das nur bei uns anderen werden? Dann bekamen wir alle eine E-Mail, in der uns vom Housing Service bestätigt wurde, dass unsere Anträge angenommen wurden und wir alle bis Mitte Mai im Wohnheim bleiben dürfen. Super! Nur war das für uns ja eher eine Formalität und nichts was wir wirklich wahrnehmen wollten. Dennoch schlich sich zumindest bei mir immer mal wieder der Gedanke ein, was passieren würde, wenn ich jetzt einfach hier bleibe. Naja, jetzt ist es eh zu spät und rational denkend ist zurückfliegen besser also muss ich das jetzt einfach akzeptieren. So ist das eben.

Zum Mittagessen wollten wir nochmal auf den Campus. Die Wahl fiel schnell auf Habit Burgers - das einzige "normale" das noch offen hat. The Overlook zähle ich da nicht dazu. :D Da jeder sein eigenes Tempo hatte, trafen wir alle in unterschiedlichen Grüppchen nach und nach bei The Habit ein. Es waren noch weniger Leute da als letztes Mal und alles war immer noch so corona-bedingt abgesperrt und markiert. Ich weiß schon gar nicht mehr was ich hatte, aber ich nehme an es war ein Portabella Char, das ist wirklich ein Burger aus dem Himmel. Gemütlich verspeisten wir unser Essen und trafen dann als wir gerade gehen wollten auf eine andere Gruppe internationaler Studenten vom IELC, die vor allem die beiden Koreaner kannten. Auch ich erkannte Yuzuki aus Japan wieder. Es gab eine große Abschiedsrunde und wir durften sogar alle auf einem T-Shirt unterschreiben. Man merkt, dass es wirklich passiert, krass. Nachdem wir zu der Gruppe um Yuzuki endgültig "Bye" gesagt hatten, ging es wieder zurück in die Sierra Hall wo Peter weiter packte. Aber es sollte nicht lange dauern, bis Diana eine Idee hatte: Wir haben ja noch einige leere Bierflaschen bei uns rumstehen, die könnten wir doch der Tradition gemäß vor die Mackay Statue stellen, so wie es normalerweise zum Ende des Semesters von den Studenten (besonders von der aktuellen Abschlussklasse) gemacht wird. Das fand ich tatsächlich eine super Idee. Da das Ganze ein bisschen spontan war, kamen nur Reggy und ich mit Diana mit. Peter musste wie gesagt noch ein wenig packen, wollte dann aber nachkommen. Bei schönstem Wetter ging es also nochmal auf den Campus zum Quad, wo die Statue von John William Mackay steht. Andächtig stellten wir unsere paar Flaschen vor seine Füße und ließen nochmal ein bisschen die Szenerie auf uns wirken. Ich hatte immer geglaubt, dass wir hier auf dem Quad mal irgendwas unternehmen würden oder irgendeine Veranstaltung hier stattfinden wird. Das wird nun leider nicht mehr passieren. Wir tauschten uns aus über unsere Zeit hier und uns allen war klar, dass wir Reno vermissen werden. Vor allem merkte man, dass das für keinen einfach nur ein "normaler" Abschied ist. Die Zeit an der UNR war besonders, lebensverändernd. Und es wird eben nie wieder so sein. Mensch, mit Diana und Reggy kann man wirklich voll sentimental werden. :D Wir waren gerade auf dem Rückweg, da kam Peter und stieß zu uns hinzu. Da wir eigentlich schon fertig waren hatte ich eine Idee: Wir könnten noch schnell einen Geocache suchen. Das hatte ich eh schon überlegt, da ich noch einen Travel Bug hatte, der eigentlich in Amerika bleiben wollte. Die beiden Mädels wollten zwar nicht, aber dafür kam Peter mit und wir unternahmen zu zweit noch einen kleinen Spaziergang über den Campus. Der Cache den ich mir rausgesucht hatte lag am östlichen Ende des Campus gleich neben der Radiostation der UNR (ja, sowas gibt es hier). Ich glaube hier war ich vorher maximal einmal kurz. Peter kannte die Ecke des Campus noch nicht. Wir suchten eine Weile unter einer Ansammlung von Steinen und fanden nach ein paar Minuten eine schön große Dose. Da passte der Travel Bug super rein und wir beide konnten uns ganz entspannt ins Logbuch eintragen. Ich glaube auch Peter gefällt das Geocachen. Auf dem Rückweg tauschten wir uns nochmal über unsere Erfahrungen hier aus und ich merkte auch, dass Peter ganz schön mit der Situation zu kämpfen hat. Vielleicht wird er nach dem Ganzen hier seinen Militärdienst antreten und darauf hat er nicht wirklich Lust (wer denn auch?). Vor allem gefällt ihm aber glaube ich die Lockerheit Amerikas und der westlichen Welt allgemein. Ich denke, das wird er am meisten vermissen. Wir erreichten den Zebrastreifen auf der Virginia Street, über den wir fast jeden Tag gehen und verließen somit ein letztes Mal den UNR-Campus.

Dann war die Zeit für die beiden Koreaner gekommen. Ihr Flug ging am Abend, daher trafen wir uns alle gegen 16:20 Uhr unten in der Lobby der Sierra Hall, um Peter und Jiwon zu verabschieden. Wie beschreibt man sowas jetzt. Immerhin war Peter mein Mitbewohner in den letzten 2,5 Monaten und wir sind richtig gute Freunde geworden. Es war nicht einfach. Aber wir sind ja alle vernetzt und wollen das auch bleiben. Das wird auch auf keinen Fall das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns gesehen haben. Südkorea ist bei mir ab jetzt weit oben auf der Liste. :D Wir machten alle noch ein paar coole Gruppenfotos und dann ging es für die beiden nach draußen wo ihr Uber auf sie wartete. Noch kurz gewunken und weg waren sie. So schnell geht's. Damit wir nun nicht alle in Traurigkeit versinken hatte Diana eine gute Idee: Sie wollte nochmal zu Walgreen's und ein paar Sachen als Souvenir mitnehmen und wir anderen können sie gerne begleiten. Ich glaube am Ende gingen wieder nur Reggy und ich mit, aber für mich war das schon auch eine gute Gelegenheit um den Kopf frei zu kriegen und mich auch nochmal einzudecken. Ein paar Dollar die weg müssen habe ich ja auch noch. So liefen wir also die paar Blocks runter zum Walgreen's über der Interstate. Ich nahm nochmal alles mit was geht. Ein paar coole Nevada-Magneten, ein paar Wolf Pack-T-Shirts und ein paar Süßigkeiten. Auf den Preis achtete ich nur bedingt. Wobei man sowieso sagen muss, dass die Preise bei Walgreen's nicht die höchsten sind. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass Diana und ich uns beide mit einigen Packungen Sour Patch Kids Watermelon eindeckten. Da sind wir in den letzten Tagen süchtig nach geworden und wollten unseren Freunden und Familien den Geschmack mitbringen. Ja, der ist künstlich, aber egal, er ist gut! :D Übrigens liegt die letzte dieser Packungen beim Schreiben dieser Zeilen gerade neben mir. Haben sich lange gehalten und schmecken immer noch gut! :) Wir bezahlten und gingen mit gut gefüllten Tüten wieder zur Sierra Hall. Dort machte ich noch ein paar Fotos von den Gängen. Die fotografiert man ja sonst nicht. Es sind aber die Orte, die man am meisten zu Gesicht bekommt. Und diese Eindrücke wollte ich mir auch irgendwie erhalten. Ich kam dann in ein Zimmer mit abgezogenem Bett und einer leeren Ecke. Echt komisch, das Peter jetzt einfach so weg ist. Die letzte Nacht werde ich alleine verbringen. So wie damals die erste. Wie sich eben alles so fügt. Ich sollte jetzt aber wirklich auch mal packen. Morgen muss ich früh aufstehen und ich weiß noch gar nicht ob das Gewicht von meinem Koffer überhaupt stimmt. Ich räumte zunächst ein bisschen auf und schmiss alles weg was ich nicht mitnehmen wollte bzw. konnte (was man auch nicht unten in die Kisten legen konnte). Ich schaffte es zumindest, meinen Handgepäckskoffer vorläufig vollzupacken. Den Rest verschob ich auf später. Es war nämlich Abend.

Wir trafen uns wieder bei Reggy. Nicht nur für Diana, Reggy und mich wird das der letzte Abend sein, sondern auch für die anderen fühlte es sich so an. Immerhin kommen sie die nächsten Tage nicht mehr in Reggy's Zimmer und müssen sich einen anderen Treffpunkt suchen. Aber bevor wir noch zu viel über alles sprechen und nachdenken konnten, wandten wir uns lieber der heutigen Essenswahl zu. Diana hatte es schon lange vorgeschlagen und heute am letzten Tag hatten auch wir anderen alle Lust drauf: Chili's. Das ist eine mexikanisch-amerikanische Kette, die aber ein bisschen feiner gestaltet ist und die eher einem Restaurant ähnelt als einem Fast-Food-Lokal. Aber es war eine Kette bei der man natürlich bestellen konnte. Wir suchten uns alle was raus und riefen an. Nachdem wir unsere lange Bestellung runtergebetet hatten, sagte uns die Frau am Telefon, dass sie nicht mehr liefern würden, weil sie um 21 Uhr zumachen und es schon fast 20:30 Uhr war. Verdammt, was für eine Sch.... Da will man sich am letzten Tag endlich was von Chili's bestellen und dann geht das nicht mehr. Einige diskutierten schon darüber, was wir stattdessen holen sollen. Aber der Rest wollte irgendwie nicht aufgeben. Der einzige Weg jetzt noch an Chili's ranzukommen wäre, indem wir das Essen holen würden. Zum Laufen ist die Distanz aber viel zu weit. Man bräuchte also schnell ein Auto. Aber das haben wir ja alle nicht... oder? Jeden Tag auf dem Weg zum Campus liefen wir an einem Parkplatz vorbei, bei dem zwei Stellplätze für die Carsharing-App Zipcar freigehalten werden. Ziemlich oft standen da auch Autos. Und Ema hatte bei Zipcar zwar keinen Account, aber im letzten Semester ist sie mit anderen internationalen Studenten mit einem der Autos nach Las Vegas gefahren. Und auch wenn der Account einem der anderen Studenten aus Spanien gehörte, hatte sie darauf noch Zugriff. Ihr wisst bestimmt was jetzt kommt. Ohh yes! Wir riefen nochmal bei Chili's an und erklärten, dass wir unsere Bestellung nun doch abholen können. Es war nun etwa 20:40 Uhr und die Frau am Telefon meinte, dass das gerade noch klar gehen sollte. Perfekt! Ohne uns irgendwie groß anzuziehen (ich hatte z.B. noch meine Jogginghose an) stürmten wir nach unten und verließen an den verwunderten Augen des RA vorbei die Sierra Hall. Und am Parkplatz angekommen, stand da wie so oft der Subaru, der uns nun retten sollte - und den ich nun fahren durfte! Die anderen hatten entweder noch keinen Führerschein oder konnten keine Automatik fahren. Da blieb nur ich übrig. Tja, somit bekomme ich also unverhofft am letzten Tag in einer spontanen Aktion noch die Chance in den USA Auto zu fahren. Ich kannte gottseidank die meisten Verkehrsregeln, bin aber auch lange nicht mehr gefahren. Naja, das muss jetzt gehen. Wir setzten uns ins Auto und ich drückte auf den Zündungsknopf - und nichts passierte. Klar, wir müssen das Auto erst offiziell über die Zipcar-App ausleihen und ich muss dort als Fahrer angegeben sein. Ema trug schnell meine Daten ein (so schnell wie das bei meinem Nachnamen eben geht :D) und dann drückte sie auf den Ausleih-Button. Ich drückte wieder den Knopf und diesmal sprang der Subaru an. Nice! So jetzt zeigte es sich, ich legte den Rückwärtsgang ein und ließ super langsam die Bremse los. Reggy war schon richtig ängstlich und auch ich war für einen kurzen Moment nicht gerade selbstbewusst. Aber als das Auto langsam zu rollen anfing waren alle erleichtert. Ich parkte aus und fuhr auf die Virginia Street Richtung Interstate. Es war mittlerweile kurz nach 20:50 Uhr und das Navi sagte 7 Minuten. Aber auf die Interstate? Mit den komischen Einfahrten ohne richtige Spur zum Einfädeln? Das kann was werden. Ach ja, hatte ich erwähnt, dass es schneite, auch schon vorhin als wir in Jogginghosen und ohne dicke Kleidung draußen warteten bis das Auto ausgeliehen war? Ja, irgendwie entschied sich das Wetter abends nochmal zu drehen und auf einmal kamen Schneeflocken auf uns zu, die die Sicht natürlich nicht unbedingt besser machten. Ich bog unten hinter Roberto's auf die Interstate 80 nach Westen ein und genau das was ich befürchtet hatte wurde wahr. Es kam ein großer Truck gerade als ich drauffahren wollte. Ich schaffte es gottseidank gerade noch so vor ihm rein. Allerdings wusste ich nicht wirklich, wie schnell man auf diesem Abschnitt der Interstate fahren durfte, deswegen fuhr ich recht langsam, was dem LKW natürlich missfiel. Gottseidank bin ich bald wieder von hier runter, dachte ich und war froh, als ich kurze Zeit später die Ausfahrt sah. Gerade nochmal gut gegangen! Hm, leider hatte ich schlechte Mitfahrer, die mir nicht gesagt hatten, dass das die falsche Ausfahrt gewesen ist. Ich fand mich auf einmal da bei Raley's wieder und nicht da bei Walmart, wo das Chili's sein soll. Gottseidank führte auch von hier aus eine Wohnstraße direkt zum Ziel und ehrlich gesagt war mir das auch lieber. Da kann nicht so viel passieren. :D Ich fuhr also mit 30mph die 7th Street bei immer schlechter werdender Sicht entlang. Es funktionierte aber und so kamen wir nach einer Weile sicher bei Chili's an. Wir waren ein paar Minuten zu spät aber unser Essen war fertig. Die Frau vom Telefon brachte es uns zu unserem Auto und wir erzählten ihr, dass wir gerade extra ein Auto gemietet hatten, um unsere Bestellung abzuholen. Sie musste lachen und auch wir waren überglücklich, dass das alles so geklappt hat. Aber es ging noch nicht sofort zurück. Diana und Ema hatten sich in den Kopf gesetzt, das Automatikfahren ausprobieren zu wollen. Beide hatten einen Führerschein aber kommen eben aus Deutschland und Italien, wo der normale Mensch noch meint, manuell fahren zu müssen. Das Gelände bot sich sogar an, da es in diesen großen Shopping- und Fast-Food-Gegenden (auch Plazas genannt) riesige Parkplätze gibt, die jetzt natürlich alle leer waren. Ich muss sagen, dass Diana sich gar nicht mal so schlecht anstellte. Sie fuhr zwar extrem langsam, aber bekam dennoch alle Kurven gut hin und konnte das Auto am Ende auch ganz passabel abstellen. Aber was Ema anschließend verzapfte - puh. :D Bei ihr war das eher ein "Gehoppe": Sie fuhr immer schnell und ruckartig an, fuhr dann eine Weile viel zu schnell und bremste dann abrupt ab. Reggy bekam auf dem Rücksitz richtig Angst. Nichts gegen Italiener, aber mich wunderte es gar nicht mal so sehr. :D Aber das besorgniserregende war, dass Ema sich vorgenommen hatte, in den nächsten Tagen mit einer Freundin nach San Francisco zum Flughafen zu fahren und von dort aus zu fliegen. Sie wollen sich ein Auto mieten, das natürlich Automatik haben wird. Möge Gott mit ihr sein! Ich war froh als ich wieder auf dem Fahrersitz saß. Zurück fuhr ich tatsächlich wieder über die 7th Street und umging damit eine weitere Fahrt auf der Interstate komplett, da ich diesmal einfach durchfuhr bis zur Sierra Hall. Ich ließ mir viel Zeit beim Einparken und freute mich als ich es geschafft hatte und den Motor ausschaltete. Ich glaube die anderen taten das auch. :D Was für eine Odyssee! Und das alles innerhalb von knapp einer Stunde. Aber hey, letzter Tag! :P In Reggy's Zimmer angekommen, machten wir uns über das Essen her. Mein Chili-Burger war himmlisch und auch die anderen waren vollends zufrieden. Wir hatten sogar Nachtisch bestellt - ich nenne das jetzt mal einen "Schokoladenvulkan". Das sah aus wie ein Kuchen mit flüssiger Schokolade in der Mitte. Pappsüß aber für jetzt genau das richtige. Tja und dann... hm. Keinem war so richtig nach einem Film zumute. Außerdem muss ich ja mit den beiden anderen morgen früh raus. Unser Flug geht schon um 9:45 Uhr und ich muss ja noch meinen großen Koffer packen. Wir unterhielten uns noch kurz und gingen dann alle nach und nach auf unsere Zimmer. Wir wollten uns morgen alle um 7 Uhr nochmal unten in der Lobby treffen um uns richtig zu verabschieden. Hoffentlich schaffen das alle!

Ich ging also zum letzten Mal in mein Zimmer 303 ganz am Ende des dritten Stocks und packte zusammen. Es war schon krass, was man alles so dabei hat. Und vor allem was sich so angesammelt hat. Es waren auch einige Dinge, wie z.B. meine Bettwäsche und meine Lampe (DIE Lampe nach der unsere WhatsApp-Gruppe benannt ist), die ich einfach nicht mit zurück nach Deutschland nehmen kann. Ema wollte mir die Sachen morgen abnehmen, aber auch sie fährt dann ja irgendwann weg. Ich würde nur zu gern wissen, was daraus wird. Auch um die vielen Getränke und Snacks, die noch übrig waren musste ich mich kümmern. Außerdem hatte ich nun viele neue Unterlagen und viele neue Anziehsachen, die auch alle irgendwie mit müssen. Gottseidank hat mein Rucksack viel Stauraum. Bis in die Nacht kämpfte ich, um alle meine Koffer ordnungsgemäß vollzupacken. Und leider war der große natürlich erstmal zu schwer. Irgendwie schaffte ich es, einige Dinge noch auf die anderen Gepäckstücke zu verteilen, sodass ich irgendwann um 1:30 Uhr endlich fertig war. Ich konnte mich aber noch nicht sofort hinlegen. Zu sehr aufgewühlt war ich. Das war wirklich ein schlimmer Moment. Da stand ich nun ganz alleine in meinem Wohnheimzimmer, das ich in ein paar Stunden für immer verlassen muss und alles kam nochmal über mich. Ich habe es hier auf dem Blog bestimmt schon 1000 Mal erwähnt, aber die Zeit in Reno war absolut super. Das steckt man nicht einfach mal so weg. Ich schaute noch ein letztes Mal nach draußen auf die gleichen Fenster der Peavine Hall, die ich jeden Tag sah. Dann zog ich die Vorhänge zu. Go Pack!

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