06Mai
2020

Semester-Endspurt

Hey Leute! Wie ihr ja wisst, mache ich alle meine Kurse an der UNR noch zuhause weiter. Und da geht es jetzt in die heiße Phase. In einer Woche ist der letzte Unitag und bis dahin stehen so einige Projekte, Belege und Prüfungen an. Ich habe die letzten Tage quasi jeden Tag bis spät in die Nacht an irgendeiner Aufgabe gearbeitet und dachte, ich gebe mal einen kurzen Abriss, was in meinen Kursen so alles ansteht bzw. anstand.

Stand heute habe ich einen Kurs schon abgeschlossen: Das Geography Colloquium. Das war auch nie wirklich schwer, es ging ja nur darum, den wöchentlichen Vortrag jeden Mittwoch zusammenzufassen und darüber zu reflektieren. Einziges Problem, seitdem alles nur noch online stattfindet, kann man ja keine Vorträge mehr halten. Etwa die Hälfte aller geplanten Termine wurden also abgesagt, sodass am Ende nur noch 4 Redner übrig waren. Einer davon hielt einen Live-Vortrag online, von dem ich allerdings nichts mitbekam. Eine andere Professorin schickte uns eine PowerPoint ihres Vortrags und sprach zu jeder Folie ein Audio mit ein. Von den anderen beiden Forschern sollten wir uns jeweils ein wissentschaftliches Paper online raussuchen, über das wir reflektieren sollen (und ich auch zusätzlich noch von dem ersten Redner). Die Deadline für die Abgabe aller "Reflektionen" setzte Scott Kelley auf den 5. Mai. Das ließ sich ganz gut einhalten und da man für jede Einsendung entweder 0 Punkte (nicht abgegeben) oder 1 Punkt (abgegeben mit einem Mindeststandard and Inhalt) bekommen konnte, war es nicht schwer für alles volle Punktzahl zu bekommen. Fazit also: 100% :P

Bei Scott habe ich dann ja auch noch GIS I. Ursprünglich war dafür ein Final Project geplant, was wir uns selbt ausdenken sollten und dann vorstellen sollten. Geht jetzt nicht mehr und auch ansonsten haben viele jetzt nicht mehr die Zeit oder die Ressourcen um ihr Projekt zuhause fertigzustellen. Es wurden also verschiedene Ersatz-Möglichkeiten bereitgestellt, unter anderem ein zusätzliches Lab (also eine Übung, so wie wir sie immer im Computerraum gemacht hatten), für das auch ich mich entschied. Das ist auch das einzige, was mir in diesem Kurs noch fehlt. Deadline ist der 12. Mai. Auch für den Rest hat Scott alle Deadlines auf den 5. Mai gesetzt. Das beinhaltete 3 Labs, die noch offenstanden (die wir eben von zuhause aus machen mussten), ein Reading Assignment und eine Prüfung. Die Prüfung wäre im Grunde genommen wie die erste Ende Februar gewesen, aber war nun nur noch online als Quiz möglich und dementsprechend auch einfacher strukturiert. Es waren 36 Fragen für die man 2 Stunden Zeit hatte und 3 Versuche von denen der beste gezählt wird. Ich wollte es nicht drauf ankommen lassen und hab mich deswegen ein bisschen vorbereitet und beim ersten Versuch die volle Punktzahl erreicht (habe allerdings 88 Minuten gebraucht). Auch den Rest habe ich rechtzeitig abgegeben. 9 fällige Prüfungsleistungen am 5. Mai, das muss man im Vorfeld auch erstmal koordinieren. :D

Climatology bei Dr. Lewis - dieser Kurs ging eigentlich am normalsten weiter. Es gab zweimal die Woche Vorlesung über Zoom (bei mir natürlich um 18 Uhr) und es gab 1-2 Hausaufgaben zu machen. Nun fehlt aber auch hier noch ein Final Project, was wir eigentlich als kleine Vorlesung gestalten sollten. Das geht nun nicht mehr und deswegen müssen wir nun "nur noch" eine 15-25-minütige Präsentation halten (nur vor Dr. Lewis über Zoom) in der wir auf ein Klimatologie-Paper unserer Wahl eingehen und die Ergebnisse vorstellen. Ich habe eins von meinem Erdsystemsforschungs-Professor aus Dresden gewählt. Man muss ja ein bisschen Werbung machen. :P Aber das ist erst Anfang nächster Woche fällig also schauen wir mal. Ach ja, dann gibt es noch eine Prüfung, die somit die einzige ist, die in der Finals Week stattfindet. Das ist die letzte Uniwoche, die sonst für eben solche Prüfungen reserviert ist. Andere haben bis zu 7 Prüfungen in dieser Zeit, ich nur eine. Ist das nun gut? Die Climatology-Prüfung wird übrigens eine Take-Home-Exam sein, das heißt, sie wird nächste Woche am 13. Mai online gestellt und dann hat man einen Tag Zeit, sich die Fragen anzuschauen, sie zu beantworten und abzugeben. Na da bin ich mal gespannt.

Und dann ist da ja noch Numerical Modeling, die Programmier-Klasse, die ich zwar grundsätzlich spannend fand, aber in der ich bis heute nie wirklich "angekommen" bin. Die Dynamik und die familiäre Atmosphäre zwischen Scott McCoy und den anderen Studenten, die er alle schon länger kennt, war mir immer einen Tick zu anstrengend. Auch in den letzten Zoom-Meetings habe ich mich deswegen eher zurückgehalten, habe aber immer meine Hausaufgaben erledigt (die er nach eigener Aussage eh nicht anschaut). Allgemein, ist der Kurs notentechnisch wohl der entspannteste. Man muss einfach was abgeben und sich irgendwie am Kurs beteiligen und schon bekommt man volle Punktzahl (also in dem Fall auch wieder 1/1). Scott hat die Noten noch nicht mal eingetragen, weil er das nicht wichtig findet bzw. wohl auch ein bisschen faul ist. Nun steht morgen am 7. Mai das Final Project an, wo wir uns irgendeine Aufgabe selbst überlegen sollten, die man in Python programmieren und lösen kann und die zu unserem Forschungsgebiet passt. Da ich als jemand aus einem nicht-amerikanischen Master-System kein direktes Forschungsgebiet habe, habe ich nun einfach ein älteres Projekt aus TU-Zeiten genommen und in Python nochmal viel besser und anschaulicher programmiert. Na mal sehen ob das den Kurs überzeugt. Morgen muss ich vorstellen und habe ein bisschen Respekt davor, aus oben genannten Gründen, aber das wird schon. Wie gesagt, durchfallen kann ich quasi nicht und was soll schon passieren? Schauen wir mal.

So sieht also mein Ende des Semesters aus. Ich habe das Gefühl, dass es ohne Corona-Krise in manchen Teilen sogar noch mehr Arbeitsaufwand gewesen wäre, aber dafür hätte man in Reno Struktur gehabt, die mir hier zuhause fehlt. Hat alles seine Vor- und Nachteile. Ich hätte es außerdem schön gefunden, am 14. Mai bei der Graduate Ceremony mit dabei zu sein und der Abschlussklasse Spring 2020 zuzujubeln, während sie ihre quadratischen Hüte in die Luft werfen. Und ich hätte gerne die Mackay-Statue gesehen, die zu jeder Finals Week mit den leeren Alkohol-Flaschen der Studenten zugestellt wird. Aber naja, es bringt ja nichts, dem nachzutrauern. So ist das eben. Ist eben auf eine andere Weise ein besonderes Semester. :P Und immerhin haben wir es ja versucht:

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Musikempfehlung des Tages: Post Malone - Hollywood's Bleeding