23Februar
2020

Am Strand auf 2400m Höhe

Nachdem wir gestern nicht zum Lake Tahoe gefahren sind, wollten wir das heute nachholen. Wir standen recht spät auf und mussten uns deswegen beeilen mit Mittagessen. Nach lediglich 20 Minuten in "The Den" ging es wieder zurück zur Sierra Hall, wo unsere beiden Fahrerinnen Brooke und Madi schon warteten. Wir haben es offenbar geschafft, uns Amerikaner mit Autos anzulachen. Wir sind schon echt gewieft! Zu zehnt teilten wir uns auf beide Autos auf und fuhren zunächst in Richtung Süden raus aus Reno. Diesmal war auch Sarmat wieder mit dabei, der russische Journalismus-Student, der schon lange zu unserer WhatsApp-Gruppe gehört, aber sich nicht oft meldet. Wir freuten uns aber, ihn wiederzusehen! Hinter Reno bogen wir auf einer kleinere Straße ab, die auf einmal steil den Berg hinauf ging. Nach einer langen, kurvenreichen Straße kamen wir an der Schneegrenze an und vor allem Reggy und Aurora, die beide aus tropischen Ländern kommen, freuten sich sehr. Nach dem Schneeplateau ging es wieder ein stück runter ins Tal und wir befanden uns auf einmal in Incline Village, was einfach eine Ansammlung von Häusern mitten im Wald ist. Viele davon aber sehr modern und teuer! Irgendwann erschien dann auf einmal der See einfach so rechts von uns. Und es war wundervoll! Lake Tahoe ist einfach riesig, das Wasser ist blau und klar und die Berge, Felsen und Wälder im Hintergrund sind atemberaubend. Die Fotos können die Atmosphäre bestimmt gar nicht ausdrücken. Wir fuhren bis nach Sand Harbor, einem kleinen Ort direkt am See. Wir mussten erstmal die Autos parken, was hier leider 10$ pro Fahrzeug kostet. Man macht eben Geld wo man kann. Vom Visitor Center des Nevada State Park Office aus liefen wir dann ein bisschen am Ufer entlang, kletterten auf Felsen, machten allerlei Fotos, wurden von einem Park Ranger verjagt, weil wir einen Zaun überquert hatten, den wir nicht hätten überqueren sollen, machten noch mehr Fotos und kamen am Ende irgendwann zu einem kleinen Strandabschnitt, wo wir uns in die Sonne lagen. Aurora verteilte Essen und Snacks aus Argentinien und wir machten einige verrückte Videos von ihr und Oli, die sich beide an gymnastischen Übungen versuchten. Es ist schon komisch, man ist so weit oben in den Bergen und sitzt doch an einem Strand und hört das Wasser leise rauschen. Ich kann verstehen, warum Touristen das Gebiet hier sowohl im Winter als auch im Sommer förmlich überschwemmen. Dann war es Zeit, zurückzufahren. Wir stiegen wieder in beide Autos und auf dem Rückweg hielt Brooke's Auto (in dem ich saß) nochmal kurz an, damit Reggy und Aurora durch den Schnee laufen konnten. Das war allerdings keine gute Idee, denn es war schweinekalt und wir blieben so gerade mal 2 Minuten draußen. Es ging wieder den Berg runter und auf einmal befanden wir uns wieder in Reno. Ist echt nicht weit weg - wenn man halt ein Auto hat.

Das Abendessen war heute wieder mal was besonderes. Jared, der Amerikaner, der aber in einem Haus für Internationals wohnt und den wir kennen, fragte uns, ob wir nicht zum International Dinner kommen wollen. Jeden Sonntag veranstaltet ein Ehepaar nördlich des Campus ein Dinner kostenlos für internationale Studierende. Wir entschieden uns hinzugehen und fanden uns kurz darauf in einem großen Haus am Berg wieder, wo geschätzt etwa 40(!) Internationals waren und in einer Schlange am Essen anstanden. Wir sollten uns Namensschilder machen und wurden vom Ehepaar Lahti begrüßt, die uns willkommen hießen. Wir bekamen das Essen von ein paar Leuten serviert, von denen ich nicht weiß ob diese nicht sogar dafür bezahlt werden. Da wir alle etwas geplättet waren vom Tag und vom Wochenende, aßen wir in Ruhe unser Essen und verließen das Haus danach auch schon wieder. Vielleicht kommen wir ja noch ein ander Mal wieder und haben dann mehr Kraft, uns mit neuen Leuten zu unterhalten. Da Madi nicht mitkam, hatten wir nur ein Auto. Diana und ich wurden daher kurzerhand von Maria, einer der "Angestellten" der Lahtis nach Hause gefahren. Es war eine nette kleine Fahrt in ihrem kleinen alten Auto. Wenn man will, bekommt man hier als internationaler Student schon echt was geboten.

Der Abend versackte natürlich wieder im Konferenzraum, wo wir alle versuchten unsere Hausaufgaben zu machen. Das war's, mehr fällt mir nun auch nicht mehr ein. :D

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Musikempfehlung des Tages: Khalid - Location