12Januar
2020

Giddy up, Geocacher!

Es ist wieder Blogtime hier am letzten Tag mit Diana im Hotel. Morgen früh geht es ins Wohnheim und ich hab echt null Ahnung was ich zu erwarten habe. Deswegen lieber nochmal diesen entspannten Tag genießen, bevor es so richtig los geht. Aber, was tun? Ganz Downtown, die Uni und Midtown haben wir ja schon gesehen und mehr ist ohne Auto nicht wirklich zu machen. Also packte ich meine Geheimwaffe für solche Tage aus: Geocachen! Ich freute mich, dass Diana da auch drauf Lust hatte und so machten wir uns gleich auf zum ersten Cache der an einer Pferdestatue aus Stahl versteckt ist. Die Location war cool nur leider blieben wir erfolglos. Das Pferd wird später noch wichtig, deswegen schreibe ich das jetzt ausführlicher. Danach liefen wir erstmal weiter, fanden unsere ersten Caches und wurden an einer Kreuzung sogar von einem Straßen-Zauberer angesprochen, der uns ein paar wenige Tricks zeigte und dann darauf hinaus wollte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass wir die Karten in dieser Reihenfolge ziehen ja so klein ist und dass das in der Natur ja auch so ist und dass dahinter nur ein Schöpfer stehen kann. Bla bla bla und etwa 10 Minuten später verabschiedete er sich dann von uns. Naja, wenigstens war er nett und wollte uns nicht zwangsläufig bekehren sondern hat eher von sich gesprochen und was für einen großen Einfluss sein Glaube auf sein Leben hat. Gut, schließen wir das ab. Vorbei an ein paar unspektakulären Caches in etwas heruntergekommenen Gegenden kamen wir irgendwann wieder zum Truckee River und entdeckten bei einem Cache auf einmal noch ein "Biggest Little City"-Sign. Es stellte sich heraus, dass das der alte Reno Arch war, der wohl nicht mehr betrieben wird. Schon echt cool und wir hätten ohne Geocaching bestimmt erstmal nichts von ihm gehört.

Nach einer langwierigen Entscheidung (ich sollte entscheiden, ihr wisst ja :P), besuchten wir Antonio's, wo wir gutes mexikanisches Essen bekamen. Ich einen Burrito mit zu viel Beilagen und Diana eine Hähnchen-Suppe und ein Gordita. Am Ende gab es auch noch einen Churro. Nicht schlecht! Nebenbei konnte ich schön das NFL Playoff-Spiel Texans gegen Chiefs schauen. Und wow, die Chiefs sind richtig steil gegangen! Nice! :D

Nach einem kurzen Fußmarsch kamen wir dann wieder am Hotel an um uns aufzuwärmen. War auch bitter nötig, da es heute allgemein sehr kalt war in Reno. Es hatte zwar 6°C (mehr als die letzten Tage), aber die Sonne schien nur selten, sodass der Wind richtig zuschlagen konnte. So hatte ich mir Nevada ursprünglich nicht vorgestellt. Aber man befindet sich hier ja auf ca. 1300m ü. NN. Als wir also so im Zimmer lagen und das andere Seahawks-Packers-Spiel schauten, regte sich in uns das Verlangen, noch einmal zu Walmart zu fahren, da wir noch ein richtiges Kissen brauchten (das in dem Pack von neulich war eher ein dünner Überzug, keine Ahnung was die sich dabei gedacht haben) und etwas zu trinken. Aber wie sollten wir da hinkommen? Uber empfanden wir wieder zu teuer und es war auch schon dunkel, also blieb eigentlich nur der Bus als Option übrig. Wir zögerten, aber wurden von den Preisen und den guten Anbindungen an die Walmarts doch angelockt. Wir versuchten es dann einfach. Und was soll ich sagen: Der Bus kam pünktlich, die Busfahrerin war nett und gab mir sogar ein Tagesticket kostenlos weil ich meine 3$ nicht passend hatte! Super nett! Die Fahrt war auch entspannt und die Busfahrerin wünschte jedem aussteigenden Fahrgast einen schönen Tag bzw. eine gute Nacht. Freundlich sind sie schon, die Amis. Am Walmart angekommen shoppten wir das nötigste (Kissen für ca 2.50$, Getränk für ca. 70ct, Sandwiches für ca 2$) und hatten dann sogar noch Zeit für einen weiteren Cache vor dem Walmart. Die gibt es hier wirklich wie Sand am Meer. Den Bus zurück erwischten wir dann gottseidank auch (ist hier nur ein 1-Stunden-Takt) und nachdem uns die Busfahrerin ein Stück nach unserer Haltestelle wieder rausließ, da sie irgendwie vergessen hatte, anzuhalten, liefen wir wieder fröhlich Richtung Hotel.

Aber da war noch was: Das stählerne Pferd! Wir wollten es nochmal versuchen, da die Installation nun auch beleuchtet war. Es gab Hebel, die sich mittags noch nicht bewegen ließen, aber nun drehten wir an den Hebeln und das Pferd fing an sich zu bewegen. Wow, das hatten wir nicht erwartet! Coole Idee! Und so konnten wir auch die Hufe des Pferdes steuern, in denen wir den Cache vermuteten. Mit meinen langen Armen tastete ich beide Hufe komplett ab und gerade bevor uns der Mut verließ, fühlte ich etwas Bewegliches. Da war das Ding! Und wir waren sogar noch Zweitfinder! Vorher hatten diesen Cache nur eine Gruppe um den Cacher Alamogul gefunden und der ist der Cacher mit den meisten Funden überhaupt (über 200000!). Und wir stehen als Zweitfinder nach ihm drin. Eigentlich völlig unbedeutend, aber wir fanden es in dem Moment geil!

Ein gelungener Abschluss des Tages. Wir fühlten uns wie Gewinner und liefen zurück im Hotel noch an einem Roulettetisch vorbei an dem jemand gerade abgeräumt hatte, nachdem er auf die 17 gesetzt hatte. Alle Achtung! Dann war eigentlich nur nach Loggen, Packen und Blog schreiben angesagt. Schon krass, morgen wird sich nochmal alles von Grund auf verändern. Vielleicht lerne ich schon meine Roommates kennen, vielleicht ist das Zimmer mega cool, vielleicht werde ich mich aber auch ins Sands Regency zurücksehnen. Naja, wir werden sehen. Nebenbei lief hier gerade übrigens eine Show von Ellen DeGeneres im Fernsehen, die so verrückt ist, dass ich sie hier nicht erklären kann (sie heißt Game of Games). Jedenfalls wussten die beiden Finalistinnen nicht, dass der Gefrierpunkt von Wasser in der Celsius-Skala bei 0°C liegt. Na dann gute Nacht!

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Musikempfehlung des Tages: Rick Astley - Never Gonna Give You Up