01Februar
2020

Tennis und Vorbereitungen auf den großen Tag

Zunächst an dieser Stelle nochmal alles Gute zum 21. Geburtstag an meine Schwester! In den USA wäre sie ab heute volljährig!

Ich schlief heute recht lange aber war trotzdem rechtzeitig fertig für die geplante Aktivität heute Mittag. Ganz anders als Peter. Er schlief so lange, dass wir es gerade noch rechtzeitig zum Parkplatz vor dem Jot Travis Building schafften, das gottseidank nicht weit von der Sierra Hall weg ist. Dort wurden wir nämlich um 11:40 Uhr von Chris und Brandon abgeholt. Die beiden nahmen uns mit zum Plumas Tennis Center! Ich hatte ja letzte Woche bei der Club Fair mit Brandon und anderen vom UNR Tennis Club gesprochen und ich hatte Lust es mal auszuprobieren. Peter kam auch mit, obwohl er nur zweimal vorher Tennis gespielt hatte. Ich glaube er wollte nur mal schauen wie es so ist. Die beiden holten uns in ihrem Pick Up Truck ab und hatten ihre Tennissachen schon hinten auf der Ladefläche. Sie wirkten wie richtige College-Boys, waren aber sehr nett und Brandon erzählte uns wie er beim Indian Wells-Turnier schon mal Rafael Nadal getroffen hat und zeigte uns sogar ein Bild. Am Tennis Center inmitten Renos angekommen stellte ich fest: Nur Hartplätze! Meine Sportschuhe wollte ich eigentlich nicht mit Sand vermasseln, deswegen kam mir das gelegen. Und ich woltle schon immer mal auf Hartplatz spielen. Wir gingen auf die Courts und die anderen begrüßten sich. Offenbar waren wir fast die einizigen neuen. Wir bekamen jeder einen Schläger ausgehändigt und los ging es. Nach einer kurzen Einspielrunde spielten wir verschiedene Tennis"spiele" wie "King of the Court" oder "Ping Pong Tennis". Am Ende gewann ich sogar das "Around The World"-Spiel! Ich lernte Andy, Andrew, Sadie, Natalie und Bilal aus dem Iran kennen. Alle waren super nett und irgendwie fühlte ich mich gut aufgehoben, was aber bestimmt auch ein bisschen daran lag, dass ich sofort mithalten konnte. Ich muss allerdings auch sagen, dass die Bälle auf Hartplatz wirklich schneller sind und dass ich gefühlt viel schneller außer Puste war als sonst, was vermutlich an der Höhe liegt (ca. 1400m ü. NN.). Peter schlug sich auch ganz gut. Er vermasselte natürlich viele Bälle, aber ein zwei gute Schläge waren auch dabei. Ich hoffe es macht ihm auch Spaß und er kommt in Zukunft nicht nur mit weil ich hingehe. Schauen wir mal. Am Ende des Trainings wurde noch erzählt, dass der Beitrag für neue Mitglieder 20$ pro Semester beträgt. Da ich bestimmt öfters mitkommen werde, zahlte ich diesen sofort, denn so günstig habe ich noch nie Tennis gespielt. Die Plätze kann man übrigens privat für 2$ pro Person pro Tag nutzen. Wahnsinnig günstig im Vergleich zu deutschen Plätzen. Aber ist ja auch "nur" Hartplatz. Beim Verlassen der Anlage trafen wir zu unserer Überraschung auf Han-Lin. Er stand dort mit einem älteren Herren und Peter erzählte mir, dass das vermutlich ein Professor ist, den sein Vater kennt. Offenbar ist er auch hauptsächlich über diese Connection hier gelandet. Klein ist die Welt. Wir sprangen wieder in den Pick-Up und Chris und Brandon fuhren mit lauter Alternative-Musik durch Downtown Reno und luden uns dann wieder am Jot Travis Building ab. Super nett von ihnen, dass sie uns mitgenommen haben!

Im Anschluss gingen wir gleich mit unseren Tennis-Klamotten in die Mensa, wo ich aber nur zu einem Teller Essen kam, da danach schon alles weggeräumt wurde. Wir waren eben spät dran. In der Sierra Hall machten wir anschließend unsere Wäsche und trafen uns dann mit Joaquin und Reggy im Konferenzraum im 5. Stock (der im 4. war besetzt). Die anderen wollten Hausaufgaben machen und ich setzte mich dazu. Es gab währenddessen die ersten Gespräche, was wir morgen am Super Bowl Sunday machen sollen. Als dann noch Kiki von gestern reinkam stand eine besondere Option im Raum. Ich sag nur soviel: Vielleicht geht es morgen in den Sunshine State California...

Wir gingen zu sechst in die Mensa, wo es eine gute Combo aus Hähnchenteilen, Pommes und Toast mit einer hammer Sauce gab. Wir besprachen uns nochmal wegen morgen und entschieden uns am Ende dafür, mit Kiki zu ihrer Familie zu fahren und dort den Super Bowl zu schauen. Wir hatten sonst nicht wirklich viele andere Optionen gefunden, auf dem Campus gab es nicht wirklich was und es im Wohnheim zu schauen wäre etwas langweilig gewesen. Die andere Option wäre eine Bar gewesen, aber den Super Bowl bei einer normalen amerikanischen Familie zuhause zu schauen schon sehr verlockend. Kiki klang die ganze Zeit sehr euphorisch auf ihre leicht verrückte Art. Ich bin gespannt wie es am Ende wirklich wird. Es wird auf jeden Fall ein Abenteuer. :D

Einige von uns begaben uns nochmal in den Konferenzraum und machten dort mit Kiki die Einzelheiten aus. Als dann gegen 23 Uhr alle die Nase voll hatten von Uni (es waren auch nur noch Peter, Joaquin und ich da), wollten wir noch nicht sofort auf unser Zimmer gehen und Reggy lud uns spontan in ihr Zimmer ein, wo dann auch noch Aurora mit eintraf. Wir spielten noch ein paar Partyspiele und als wir dann gegen 2 Uhr ein etwas aktiveres Spiel spielten, wurde es manchmal ein bisschen laut und es klopfte auf einmal an unserer Tür. Reggy machte auf, aber sie fand niemanden. Komisch. Als Aurora daraufhin zur Toilette gehen wollte, fiel ihr ein Zettel bei der Tür auf. Darauf stand groß geschrieben: "Shut the Fuck up Please!! :-)". Ja genau, sogar mit Smiley. Ich verstehe ja, dass wir laut waren, aber dann kann man ja auch persönlich rüberkommen. Naja, das killte dann irgendwie die Stimmung, aber es war eh schon längst Zeit ins Bett zu gehen. Morgen geht's ja auf eine Art Abenteuer! Go Chiefs!

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Musikempfehlung des Tages: Snoop Dogg & Wiz Khalifa feat. Bruno Mars - Young, Wild & Free