22Januar
2020

Beat UNLV!

Der heutige Eintrag wird wohl nicht komplett sein, wenn die meisten das lesen. Das hängt damit zusammen, dass wir alle spät vom Top-Spiel Nevada gegen UNLV zurückgekommen sind und ich morgen um 9 Uhr eine Klasse habe. Außerdem habe ich dann bis 15 Uhr durchgängig, was echt doof ist. Aber fangen wir an:

Da meine einzige Klasse heute um 16 Uhr stattfand, schlief ich heute richtig lange. Peter musste schon um 8 Uhr raus und im Halbschlaf hab ich auch gemerkt wie Parker irgendwann gegen 9:30 oder so gegangen ist. Das war entspannend, weil ich das Zimmer endlich mal für mich hatte. Ich beantwortete viele Nachrichten, hörte einen Podcast an und machte vieles was ich schon länger mal machen wollte. Naja, zumindest bis zu dem Zeitpunkt an dem Parker wiederkam, was ich nicht so früh vermutet hätte. Aber es war sowieso schon bald Essenszeit und so packte ich meine Sachen und lief zunächst in die Student Union um meine WolfBucks aufzuladen (ist was anderes als FoodBucks, ist super schwer zu erklären, brauch ich aber zum Drucken etc.) und danach wieder zurück zu "The Den". Dort traf ich mich mit fast allen Leuten, die mittlerweile so ein bisschen in unserer Gruppe drinhangen. Insgesamt waren wir zum Höhepunkt 10 Leute und wir mussten Tische zusammenschieben. Neu war Han-Lin, auch ein Sprachaustauschstudent. Was man erstmal nicht erkennt, er kommt aus der Schweiz, genauer gesagt aus Basel. Wenn er spricht hört man das auch. Aber allgemein hat er nicht viel gesprochen, sondern hielt sich eher zurück. Verständlich wenn man zu so einer großen Gruppe als Neuer dazustößt. Das Essen war heute richtig gut, es gab ein Meatball-Sandwich mit überbackenen Auberginen, Tomatensoße und Käse. Das fand aber nur ich, die anderen die es genommen hatten eher nicht so. Komische Leute. Naja, im Anschluss gingen wir dann in einer kleineren Gruppe in den Wolfshop. Peter, Joaquin und Han-Lin wollten nach Büchern für ihren Kurs schauen und Aurora, Reggy und ich nutzten die Zeit um nach Nevada-Kleidung Ausschau zu halten. Ich habe zwar bei einer Orientation einen 10$-Gutschein bekommen, aber den will man ja auch weise einsetzen. Das meiste ist halt schon echt teuer. Es ist bestimmt alles gute Qualität und es gibt auch gute Motive, aber der Preis.... Am Ende fand ich aber einen grauen Pulli mit schlichtem Nevada-Logo drauf für nur 25$. Es gab noch etwa 10 Exemplare, alle in L (warum auch immer). Ich dachte, versuchen kann man es ja mal. In Deutschland passt mir auch das ein oder andere Kleidungsstück in L. Hier tat es das aber nicht. Viel zu groß der Pulli. Und es gab auch keine mehr in anderen Größen. Oh mann, dann eben erstmal noch nicht. Wäre schon ein guter Deal gewesen. Reggy holte sich aber ein T-Shirt für ca. 10$. Die anderen fanden ihr Buch währenddessen nicht, da es erst nachbestellt werden muss. Es kostet glaub ich so etwa 45$. Ich hab aus Spaß nach unserem Buch für Climatology geschaut, das wir gottseidank durch einen aufmerksamen Studenten (danke!) schon kostenlos als PDF bekommen haben. Es hätte gebraucht 112$ gekostet. Echt mann, Bildung in den USA.... Nach unserem Exkurs in den Wolf Shop trennte ich mich vom Rest, da ich noch in die Bibliothek im Knowledge Center gehen wollte, um meinem ersten Assignment einen letzten Schliff zu verpassen und es auszudrucken. Hauptsächlich änderte ich einige englische Ausdrücke. Ich hab echt keine Ahnung ob das das Niveau ist, was die Professorin will, aber ich bin der Meinung ich habe alles nach Anleitung gemacht. Wir werden es ja morgen sehen, zählt ja auch nicht viel. Nachdem ich nochmal nachfragte, wie das denn hier mit dem Drucken ist, ließ ich die eine Seite ausdrucken, was erstaunlich einfach und schnell ging und verließ dann auch schon wieder die Bibliothek. Die eine Seite hatte 5ct gekostet. Im Anschluss lief ich direkt zum Mackay Science Building was direkt neben der großen Grünfläche "The Quad" liegt. Es war übrigens ein netter sonniger Tag und ich war mit meiner Jacke und meinem Schal eindeutig zu dick angezogen. Ich schaute mich, da ich noch ein bisschen Zeit hatte, im Gebäude um und entdeckte viele Aushänge des Geography Department, die ich mir anschaute. Dann trat ich irgendwann in den Raum 321 ein, in dem mein "Geography Colloquium" stattfinden sollte. Ich war der zweite und es sollten am Ende nur 13 oder 14 Studenten in den Kurs kommen. Eine kleine Runde. Fast alle schienen sich wieder zu kennen. Ich erkannte aber auch die Studentin wieder mit der ich mich in Climatology kurz unterhalten hatte und mich dabei echt blamiert habe. :P In der letzten Woche gab es eine Änderung für diesen Kurs und zwar den Dozenten der ihn hält. Das macht nun doch nicht eine gewisse Dr. Randlett sondern tatsächlich wieder Scott Kelley, der gleiche Professor, den ich auch in GIS I habe. Gleich zu Beginn ging er die Liste der wenigen Kursteilnehmer durch und er wusste sogar, dass ich Eric bin! Er fuhr weiter fort, die Struktur des Kurses zu erklären. Und die ist denkbar einfach: Es wird jede Woche Vorträge von Gastdozenten oder Dozenten der UNR geben über verschiedene Themen. Um die Credits zu erhalten, müssen wir nur kommen und danach ganz kurz schreiben, was uns an dem Vortrag gefallen hat, was nicht und welche Fragen wir dem Vortragenden gerne stellen würden. Das war's. Bester Kurs ever! Wir gingen noch kurz über den aktuellen Vortragsplan, bei dem aber noch nicht alle Vorträge feststehen. Nächste Woche kommt erstmal jemand aus der Türkei. Im Februar und März kommen dann sogar drei Vorträge, die als Jobinterview dienen, da das Geography Department erst kürzlich eine neue Professoren-Stelle (denke ich?) ausgeschrieben hat. Da können die drei Finalkandidaten sich dann beweisen. Joa, das war's soweit. Wir durften schon nach gut 15 Minuten wieder gehen und so war ich früher wieder in der Sierra Hall als gedacht. Ich setzte mich zu Reggy, Aurora und Joaquin (später kam noch Peter hinzu) und versuchte noch ein bisschen mit meinen Hausaufgaben für nächsten Dienstag anzufangen. Dabei aßen wir Süßigkeiten und ich hing allerdings auch oft am Handy nebenbei, da ich ja die Eckdaten für den heutigen Abend mit verschiedenen Leuten besprechen musste. Ich hatte mit vielen Graduate Students von der Orientation ausgemacht, das wir zusammen zum Spiel gehen. Mit den üblichen Verdächtigen von der Sierra Hall werden wir uns wohl zu zehnt treffen. Kurz nach 17:30 gingen wir nochmal auf unsere Zimmer um unsere Rücksäcke abzuladen (die sind in der Arena nicht erlaubt). Dabei trafen wir auch wieder auf Parker, der sich auch für das Spiel fertig machte. Wir trafen ihn dann sogar nochmal unten in der Lobby als wir auf den Rest warteten. Er sagte, dass er nun zur Student Union geht und was mit Freunden isst. Vielleicht sehen wir uns ja da. Ganz ehrlich, auch wenn es am Ende nichts wurde, war es erfrischend, mit ihm ein paar nette Worte zu wechseln. Die letzten Tage waren dann doch etwas still. Als alle da waren (außer Aurora, die wollte dann doch nicht mehr mit) gingen wir los in Richtung Lawlor Events Center...

Ich schrieb mit Thiha, einem Studenten aus Myanmar, den ich gleich am ersten Tag damals getroffen hatte. Damals hatten wir uns verabredet, zu diesem Spiel zu gehen. Er stand schon in der Schlange, die noch nicht allzu lang war. Wir nahmen ihn mit ans Ende der Schlange weil wir uns nicht zu siebt reinquetschen wollten. Das geile war: es gab kostenlos Pizza für die ersten 300 Gäste! Thiha hatte schon eine abgestaubt, die er aber nicht wollte. Wir bekamen zusammen auch noch eine und so teilten wir die beiden unter uns auf. Hat sich gelohnt so früh zu kommen! Kurz darauf trudelten Harrison und Mohammed ein, die wir bei der Graduate Student Reception kennengelernt hatten. Auch mit ihnen hatten wir damals ausgemacht, zu diesem Spiel zu gehen. Sie fühlten sich denke ich sofort gut integriert. Als es dann irgendwann hinein ging, verließ uns Brooke, da sie doch die Zeit eher für ein Assignment nutzen will. Wir liefen mit anderen Studenten in die Student Section. Diesmal war nämlich ein Teil der Arena für die Studenten reserviert und es wurde genau geschaut, dass wir uns auch dort hinsetzten. Zunächst wollten wir etwas weiter nach hinten gehen, aber wir entdeckten auf einmal viele freie Plätze weit vorne, direkt hinter der Marching Band. Später sollte sich herausstellen, dass das gar nicht so optimal war, da die Marching Band ja hauptsächlich steht und das uns etwas die Sicht verdeckt, aber gottseidank saßen alle kleinen Leute in der höchsten der drei kurzen Reihen. Kurz darauf kam auch Richard dazu, den wir auch von der Graduate Student Orientation aber auch von der International Orientation kennen. Wir hatten ihm einen Platz freigehalten. Zu zehnt warteten wir darauf, dass das Spiel beginnt. Am Eingang hatten wir übrigens schon ein Mini-Handtuch und ein Multifunktionstuch mit Nevada-Aufdruck bekommen. Dazu gab es auf jedem Platz einen Zettel mit Infos über die Teams, ein paar Liedtexte und was man wann rufen soll. Zum Beispiel wurde später immer laut "Jumbo Jack" gerufen, als das gegnerische Team den ersten Freiwurf danebensetzte. Grund dafür war, dass man bei Jack in the Box einen Jumbo Jack Burger gratis bekommen hätte, wenn sie zweimal nicht trafen. Leider passierte das heute nicht. Richard hatte auf einmal ein Nevada-Shirt in der Hand und Harrison fragte ihn, woher er das hat. Er sagte, das gab es gratis bei einem der anderen Eingänge. Sofort stürmten wir alle zum Eingang 22, wo tatsächlich kostenlos Nevada T-Shirts ausgehändigt wurden. Geil, also muss ich mir kein teures für über 15$ kaufen! Ein paar von uns haben zur gleichen Zeit etwas zu trinken gekauft. Ich rief Diana an, dass sie schnell kommen soll und sie kam schon kurz darauf angestürmt. Am Ende bekamen fast alle von uns ein Shirt. Hach, etwas umsonst zu bekommen ist für Studenten doch immer wieder was schönes. :) Irgendwann fing das Spiel an, und zwar zuerst natürlich mit der Nationalhymne. Die USA-Flagge hing direkt über uns, sodass wir sie nicht direkt anschauen konnten, so wie es alle anderen machten. Die Sängerin war eine gute Opernsängerin, allerdings hatte sie ein sehr starkes Vibrato, was einen Studenten in unserer Nähe so zum Lachen brachte, dass es auf uns abfärbte. Diesmal wurde vor dem Spiel sogar noch ein Video gezeigt, in welchem die Rektoren und die Maskottchen beider Schulen zu einem spannenden aber freundlichen Spiel aufriefen. Ist eben ein Rival-Game. Einige in der Student Section fanden das auch gar nicht so gut. Ich sah später auch ein paar Mädels mit FUNLV auf ihren Shirts. Aber wenn ich ehrlich bin, wunderte ich mich, dass es nicht noch krasser wurde. Nach einer spektakulären Vorstellung der Teams ging es endlich los und Nevada ging gleich mal weit in Führung. Mit weit meine ich etwa 10 Punkte. Diesen Vorsprung konnten sie auch lange halten. Leider wurde es gegen Ende hin etwas knapper und man dachte schon, jetzt kippt das Ganze. Es ging in die Halbzeit mit 27-33 für Nevada. Übrigens, wenn ich Nevada sage, meine ich die UNR. Die UNLV heißt zwar offiziell auch University of Nevada, aber wird im Sport eben als UNLV abgekürzt. Die UNR war halt eher da und ist auch die coolste im Bundesstaat, von daher... In der Halbzeit, aber auch in den Timeouts gab es immer wieder Ehrungen, Cheerleader-Vorführungen und Spiele bei denen jemand was gewinnen kann. Ein Student konnte sogar ein Jahr freie Tuition gewinnen (also ihm werden die absurd hohen Studiengebühren erlassen), wenn er den Ball von der Mittellinie aus versenkte. Er warf aber bei seinem einzigen Versuch daneben. Die zweite Hälfte begann und es blieb erstmal so knapp. Ich dachte schon, ich muss schon wieder so ein knappes Spiel ertragen. Aber irgendwann setzte sich das Wolf Pack wieder ab und die UNLV Rebels kamen einfach nicht mehr ran. Kurz vor dem Ende klingelten alle von der Marching Band mit ihren Schlüsseln und riefen "Start the bus!". Das Spiel endete 72-86 für Nevada und alle verließen glücklich die Arena. Die Stimmung war schon einmalig, das kann ich in diesen paar Zeilen gar nicht richtig wiedergeben. Draußen vor der Arena verließen uns dann Thiha, Mohammed, Harrison und Richard. Später dann auch Josh. Wir wollten noch eine Kleinigkeit essen und da Reggy mit ihrem hammer Meal Plan A noch 4 Meals übrig hatte (die Meal Plan-Woche endet jeden Mittwoch), wollten wir diese nutzen und nochmal in die Mensa gehen, die bis 0 Uhr geöffnet hat. Leider waren wir zu fünft und kein anderer hatte Meals übrig. Also fragten wir einfach nett, ob wir trotzdem alle 5 was essen können und der Typ am Eingang sagte nur, das sei ihm persönlich egal und ließ uns alle rein. Was abends aber anders ist: Man muss vorher ein Gericht bestellen, was einem dann zubereitet wird. Es ist also nicht mehr Buffet-Style. Während die anderen einen Burger mit Hähnchen nahmen, entschied ich mich für etwas veganes, was ich aber bei der Entscheidung nicht checkte. Der Fun Guy (so wie "funghi", versteht ihr?) war auch ein Burger, der aber kein Patty hatte, sondern einen Mix aus Pilzen, Paprika und Pesto. Er dauerte mit Abstand am längsten, schmeckte aber echt gut! Beim Essen verfiel Diana in einen Lachkrampf, offiziell da ich mit meinen Nevada-Sachen und speziell dem Handtuch und dem anderen Tuch aussah wie ein Pfadfinder, aber ich denke der Grund war einfach nur, da es schon spät war. :D Danach liefen wir wieder zur Sierra Hall, warteten noch bis Joaquin (und tatsächlich auch Diana) fertiggeraucht hatten und gingen dann rein. Zum Rauchen geht Joaquin übrigens immer auf die andere Straßenseite gegenüber der Sierra Hall, weil das dann nicht mehr zum Campus gehört und man auf dem Campus ja nicht rauchen darf. In unserem Zimmer stellten wir dann fest, dass Parker wohl wieder auswärts schläft und so hatten wir einen entspannten Abend zu zweit, der aber nicht lange dauerte, weil vor allem Peter ziemlich müde war. Und ich eigentlich auch, da ich diesen Blogeintrag ja nicht ganz fertig geschrieben habe. So geht der Tag des Rival-Games zu Ende. Am Samstag ist schon das nächste Spiel, wo es offenbar pinke T-Shirts geben soll. Na mal sehen. :D

Übrigens kann ich das Format des Textes leider nicht steuern. So wie der letzte große Absatz sieht es immer aus wenn ich Text kopiere. Komisch. :) Und ich hab natürlich noch mehr Bilder, als die die ich immer hochlade, aber erstens kann man ohne zu zahlen nur 100 Bilder insgesamt hochladen und ich möchte auch keine Bilder von anderen Leuten ohne ihre Zustimmung hier hochladen. Ist ja immerhin eine öffentliche Internetseite.

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